Vorab, die Zeit läuft beim Angeln einfach viel zu schnell!!!! 
Wie geplant startete die Abfahrt in Westensee. Denis hatte Auto und Hänger organisiert und auf gings nach Kiel, auf der Fahrt wurden kurzerhand Andreas und Werner eingesammelt. Bei Andreas hätten wir vielleicht nochmal in seine Werkstatt schauen sollen, dazu später mehr!
An der Fähre gesellte sich dann noch Manfred dazu und dann war die Tourkombo mit 6 Personen (Denis, André, Manfred, Werner, Andreas, Thorsten) vollzällig. Nach ein paar Minuten dann sollte es auch schon auf die Fähre gehen, doch dann das erste Problem: der Hänger war Höher als die erlaubten 2m! Im nachhinein auch unübersehbar. Die gute Dame lies uns ein wenig zittern mit der Aussage, muss mal schauen ob Ihr noch rauf könnt. Aber dann mit dem Nachwurf von ein paar Euro's lief alles wie geschmiert. Die Rücktour über Larvik konnten wir dann auch gleich online nachzahlen.
Die Fährfahrt war entspannt wie immer. Auf der Fahrt konnte dann ein doch wunderliches Essensverhalten eines Teilnehmers festgestellt werden, heisst der Hunger war so groß das schonmal ohne die anderen am Buffet gestartet wird, aber ansonsten alles Palletti. André regelte dann vor der Ankunft noch mit der neuen Zollapp unseren recht üppigen Alkoholbestand zollseitig, so dass einer Einfahrt nichts mehr im Wege stehen konnte. Danach hatte ich das Gefühl nach unserer kleinen Spende waren alle Zollbeamten einen trinken gegangen, es war weit und breit beim Runterfahren von der Fähre keiner mehr zu sehen. 
Die Fahrt Richtung Blömsoy war wie immer schön, auch wenn wir alle keine 18 mehr sind, wie festgestellt wurde. Aufgrund der erhöhten Teilnehmeranzahl wurden dann doch ein paar Stops vorgenommen als sonst. Daher zog sich die Tour ein wenig. Unser Campinganlaufplätze waren alle bereits ausgebucht. Letztendlich konnten wir noch eine Übernachten auf dem Campingplatz in Mosjen mit Manfred's norwegischen Slan klarmachen. Wie immer nicht auf die Hygiene achten reinlegen pennen abfahrt und auf die Insel freuen...
Am nächsten morgen wurden dann an der Tanke ein paar Brötchen und Kaffee organisiert und dann ab zur Fähre. Die Fähre öffnete wie immer ihr Maul und fuhr uns auf die Insel. 11:00 Uhr erreichten wir unser Haus. Birgit und Bo waren noch am reinigen, wir schauten uns das Spektakel noch an und pakten dann gemütlich aus. Dann aber die erste Aufregung Andreas vermisst seine Kiste mit allen Jigs und Ködern. Er war gesamte Woche fest davon überzeugt diese mit zum Sammelpunkt gebracht zu haben, Tatsache war jedoch das er sie in seiner Werkstatt hat stehen lassen. Aber unter Angelkollegen kein Problem, da wurden kurzerhand für Andreas gesammelt.

Wie geplant starteten wir 14:30 Uhr unser Warm Up angeln. Wir fuhren nur kurz um die Ecke auf den Alstahaugfjord und fingen ein paar schöne Lengs, Dorsche und kleine Seelachse als Natürköder. Abends wurde dann erstmal lecker gegessen. Leng frisch ist wie immer ein absolutes Gedicht. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es nochmals raus. Es wurde ein schöner Abendtripp, der auch mit Dorschen abgerundet wurde. Ich hatte mir östlich von unserer Insel in den Sandrillen vielleicht auch eine Heilbutt Attacke erhofft, aber die blieb aus. Insgesamt wurde es ein langer Tag und wir waren ca. 01:30 Uhr mit ein paar Abschlußdinks im Bett.
Nachdem wir uns gut eingespielt hatten war eine nächsten Touren Richtung Indré Flesa. Auch dort blieb eine Heilbuttattacke aus. Nichtsdestotrotz war es wieder sehr interessant. Wir fingen 90er Pollacks, Dorsche bis zu 1m und ann auch natürlich Lunb und Leng. Alles in Tiefenbereichen zwischen 5 und 70m am leichten Spinngerät. Die goßen Dorsche konnten alle problemlos released werden.
Am nächsten Tag sagte der Wetterbereicht ein sehr ruhig Wetterlage vor. Wir entschlossen uns eine Offshore Tour auf Rotbarsche vorzunehmen. Dazu fischten wir uns ein paar kleine Seelachse an den bekannten Köderfischstellen. Für die Rotbarschangelei hatte ich uns ein paar markante Stellen rund um Falkflesa ausgesucht. Auf der Tour dorthin wurden wir auf jagende Möwen aufmerksam. Da legten wir eine Zwischenstop ein. Es stellt sich heraus das hier neben den Seelachsen auch Makrelen an die Oberfläche gedrückt wurden. Schnell ein Paternoster rauf und wir konnten von den Cowboys noch einige schöne Exemplare zum räuchern ergattern. Unter den Schwärmen standen wiedermal große Dorsche.
Da wir uns für diese Tour auf einen längeren Törn eingestellt hatten, waren wir auch mit Coolman-Box und Eis ausgestattet. Es wurden an Board schonmal ein paar Fische filitiert und die Filets auf Eis gelegt. Dann gings ab zu den Rotbarschstellen. Wir starteten auf 150m Tiefe worauf dann eine Treppe bis auf 190m abfiel. Ich musste wegen Drift ein paar mal rangieren, damit wir die Treppe auch überdrifteten. Dann kammen auch die ersten Rotbarsche an den Haken. Auffälig war mal wieder das das Paternoster für den Fangerfolg sehr entscheidend ist. Während wir dann über diese Tiefen driffteten sah ich die ganze Zeit immer wieder Anzeigen auf 100m Tiefe. Was das war stellte sich dann beim nächsten Einkurbeln heraus, als Manfred einen 90er Seelachs auf seinem Rotbarschpaternoster fing. Da sich das Rotbarschangeln als zäh darstellte, wir aber auch ein paar schöne Exemplare hatte stellen wir auf Seelachs um. Wir angelnten bis die Arme nichts mehr hergaben. Die fängigste Methode war, einen schwerer Stabpilker solange runterschnellen lassen bis er stoppt dann schnell einkurbel, meisstens hing dann ein Kollege zwischen 70 und 90cm dran. An der leichten Pilkrute ein Riesenspaß. Auch unsere Kollegen im anderen Boot hatten bereits auf die großen Seelachse umgestellt. Das Resultat des Tages bei 6 Personen waren ca. 70 Seelachse alle ab 70cm aufwärts. Der Größte 95 cm. So was hatte ich noch nicht erlebt... Nach einer längeren Filletierschicht, leckerem Seelachsessen und natülich ein paar Drinks ging es wieder ins Bett. Die Rotbarsche habe ich diesmal entschuppt und filitiert. Ein Gedicht auf der Haut gebraten!
Da wir vom Vortag ein wenig Erholung brauchten wurde schön ausgeschlafen und ausgiebig gefühstückt. Das Wetter war ein wenig rauer, als wir unserer Sachen für den nächsten Törn, der jetzt ausschliesslich auf Heilbutt gehen sollte, packten, spürte ich schon als alter Zanderangler Wind und bedeckt das heisst Action. Wir fuhren durch die Schären in ein Gebiet das süd-östlich von unserer Anlage lag. Bei der Fahrt heisst es immer Karte und Tiefe im Auge zu behalten. Unsere Tour war um den Neumond geplant, was auch einen sehr hohen Tidenhub zur Folge hat, heisst wo Du Mittags noch gefahren bist, kann Abends schon das sogenannte Stiefelwasser sein. Die Drift war stark, es konnten sehr gut Royber-Jigs ab 250 Gramm bis 400 Gramm zum Einsatz kommen. Bei unseren Driften stiegen immer wieder grosse Dorsche ein.
Dann passierte was, wovon ich schon vom Lesen und Erzählen gehört hatte aber das selbst zu erleben, da bekomme ich heute noch ein Gänsehaut. Manfred drillte einen 70er Dorsch. Ich hatte meine Royber nur auf ca. 10m Tiefe. Da kommt direkt vor mir ein Heilbutt hoch schwimmt zum Dorsch von Manfred, der an der Oberfläche ausgedrillt liegt und attackiert diesen. Dann schwimmt er noch mal nach vorne, dreht um schwimmt parallel zum Boot und taucht diekt vor mir wieder ab. Ich hatte meinen Jig weiter eingkurbelt und dann rumps! Er nimmt 20m und lässt wieder los. Ich dachte shit, aber rumps die Zweite, ich konnte gar nichts machen nur die Angel halten. Dann nimmt er 30 Meter und stellt sich auf den Grund. Mit meiner mehrfarbigen Schnur wundbar zu erkennen. Dann fing ich mal an ein wenig zu ziehen, bis dahin glaube ich war Ihm nicht bewusst das er an der Angel hing. Das fand er nicht richtig witzig und zeigte mir was ein Fisch ist. Ich stand gefühlt 10 Minuten mit meiner 30lbs Rute und Avet in der Hand nur da und konnte zusehen wie sich meine Schnur von Rolle spulte. Da der Fisch kein anstalten machte zu stoppen, inzwischen weit über 150m Schnut runter wahren, beschlossen wir hinterherzufahren. Dann habe ich einen Fehler gemacht, ich wollte den Bremsdruck erhöhen, was Ihn nur noch wilder machte. Der Fisch ging verloren.. Beim Einkurbeln des Geschirrs musste ich festellen das nicht die Schnut gerissen war sondern der Knoten zum Vorfach war aufgezogen!. Der Fisch wurde von uns auf mindestens 1,70 aufwährts geschätzt. Die Schnur war neu und ein anderer Typ als den ich sonst gefischt habe. Wir testeten Abends verschiedene Knoten und mussten feststellen das der No-Knot Verbinder die stärkste Verbindung darstellt. Unsere Kollegen im anderen Boot hatten auch 2 Heilbuttattacken aber konnten auch keinen verwerten. Hier wurde ein Dorsch als Überbeisser genommen. Erstaunlich dabei war, dass danach ein über 20 Minuten harter Drill erfolgte und als sie den Fisch dann Richtung Boot bekamen, zum Schluß spuckte der Heilbutt einfach den Dorsch wieder aus! Es wurde also leider wieder nichts mit unserem Butt, jedoch die ersten Kontakte waren da!
Ergänzend möchte ich auch noch sagen das ich 5 Minuten vor dem ganzen Spektakel auch schon eine Butt Attacke mit Wippe und 10 Schnur nahm hatte. Es könnte sein das uns der Butt 200m gefolgt ist...
Das Erlebte wurde natürlich Abends mit ein paar Drinks besprochen, die Knoten geschärft und getestet, dann gings nächsten Tag auf die Suche nach den verlorenen Butts. Ich mach es kurz es wurde von Andreas der erste Butt auf Gummifisch gelandet. Der Fisch war von der kleineren Sorte 85cm, daher setzten wir ihn zurück. Am nächsten Tag fing Denis einen 95 cm auf Sandaal. Wir versuchten es auch mit ganzen Seelachsen aber diese wurden leider nicht genommen.
Am letzten Tag war es dann soweit. André der auch während der Woche leider 2 gewaltige Attacken (eine davon der Überbeisser, der andere ging bei der Flucht nach mehrmaligen nachfahren über einen Berg verloren) fing einen 1,17 cm Butt. Ein schöner Fisch den wir dann am Tag vor Abfahrt gemeinsam mit unsern Restbeständen Alkohol begiessen konnten.
Nach einer Woche starteten wir dann wieder unsere Rücktour, leider
!! Wie Eingangs geschrieben es war ein tolle Woche in einem überragenden Fischgebiet, indem es bei fast allen Wetterlagen möglich ist, zu fischen. Wir starteten dann 10:00 Uhr Richtung Larvik. Als wir dann das Gebirge erreicht hatten, mussten wir feststellen das es besser gewesen wäre vorher nochmal aufzutanken, denn der Tank nahte sich ermählich dem medialen Nullpunkt. Denis unser Fahrer wurde schon leicht nervös da auch Google Maps die nächste Tanke erst in 100km vorraussagte. Die waren auch bei max. sparender Fahrweise und optimistischer Berechnung nicht möglich. Die letzte Hoffnung war ein sehr kleiner Ort der bevorstand. Das hiess aber auch leicht machen und hoffen das wir dort noch ankommen, im schlimmsten Fall müßte wir dort einen Bauer klarmachen. Wir erreichten den Ort und siehe da ein kleiner Supermarkt mit einer Zapfsäule und dann auch noch der richtige Sprit saubäääääär., alle Aufregung umsonst. Nachdem wir dann ausreichend Sprit hatten, ereilte uns das nächste Problem AdBlue neigt sich dem Ende. Ich kannte das Thema schon von meinem Passt, heisst igendwann startet der Motor nicht mehr. Wir mussten jetzt in den nächten 400 Kilometern ADblue auftreiben. Aber auch kein Problem gab es an der nächsten Tanke, mit Papp-Einfülltrichter!
Auf der Rücktour machten wir in Trondheim noch an einem laut TipAdvisor prämierten Burgerladen halt. Burger waren ok und dann weiter nach nach Larvik. Ich mach es kurz Fähre Larvik bis Hirthals lief bei guten Wellengang wie geschmiert. Der einzige Wehrmutstropfen, schlafen im Ruheraum war nicht möglich, da wegen des Seegangs die Kinden nonstop heulten. Wir waren wie geplant 16:00 Uhr Sonntag zurück in Westensee. Die gepackten Fischkisten waren alle noch Top gefroren. Es war mal wieder ein tolle Tour, diesmal mit 6 Personen etwas aufregender. Da musste auch mal das Kartoffelschälen beigebracht werden, aber soziale Beiträge gehören auch dazu.
Petri Thorsten